Markus Mitterberger
Wildunfall: Was zu tun ist und wie wird er am Besten vermieden
Im Herbst ist die Gefahr von Wildunfällen wegen schlechter Sicht durch Nebel, Regen und in der Dämmerung besonders groß. Zudem kommt es auch zu vermehrtem Wildwechsel, da die Tiere auf der Suche nach Futter sind. So verhalten Sie sich richtig!
Erhöhter Wildwechsel bei Dämmerung!
Vor allem in der Abenddämmerung und im Morgengrauen besteht erhöhte Wildwechselgefahr. Das Wild sucht in Wäldern und auf Feldern Futter, beziehungsweise kehrt von der Nahrungssuche zurück. Die Lebensräume für die Tiere werden weniger: Um zum Futterplatz zu gelangen, muss das Wild häufig Straßen überqueren. Geblendet vom Licht der Scheinwerfer bleiben die Tiere bewegungslos stehen.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall:
-Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen und Unfallstelle absichern. Das gilt auch, wenn das Tier verletzt geflüchtet ist.
Ganz wichtig: Ruhe bewahren!
-Sind Personen verletzt, die 112 wählen und Erste Hilfe leisten
-Auch ohne Verletzte muss immer die Polizei unter der Rufnummer 133 verständigt werden. Geben Sie Ihren genauen Standort durch. Die Polizei verständigt normalerweise auch den zuständigen Jäger.
-Wenn möglich, das tote Tier an den Randstreifen ziehen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wegen eventueller Parasiten oder Krankheiten aber nicht mit bloßen Händen anfassen
-Verletzte Tiere nicht anfassen, da sie sich wehren könnten oder verletzt die Flucht ergreifen und so unnötiges Leid entsteht. Wichtig: nur die Polizei oder der zuständige Jäger darf das Tier von seinem Leiden erlösen!
-Warten Sie am Unfallort, bzw. in sicherer Entfernung bis Polizei oder Jäger da sind
-Wichtig: Das angefahrene Wild darf vom Unfallort nicht entfernt werden, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Das kann eine Strafe nach sich ziehen.
Schadensabwicklung:
Der Schaden am Fahrzeug kann über eine vorhandene Teil- oder Vollkaskoversicherung reguliert werden. Die Teilkaskoversicherung ersetzt Schäden am fahrenden Fahrzeug, die durch einen Zusammenstoß mit Haarwild entstanden sind. Zum Haarwild gehören beispielsweise Wildschwein, Reh, Hirsch, Fuchs oder Hase.
Können Sie nicht nachweisen, dass der Schaden am Fahrzeug durch den Zusammenstoß mit Wild oder infolge von Ausweich- oder Bremsmanövern entstanden ist, kann dieser über die Vollkaskoversicherung reguliert werden.
So vermeiden Sie als Autofahrer Wildunfälle
Runter vom Gas! Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit im Bereich der Warnschilder für Wildwechsel.
Augen auf! Beobachten Sie die Fahrbahnränder aufmerksam, insbesondere bei Dämmerung und nachts.
Vorsicht Nachzügler! Wo ein Tier ist, ist auch mit weiteren Tieren zu rechnen.
Licht abblenden! Steht Wild an oder auf der Fahrbahn, blenden Sie ab, bremsen kontrolliert und hupen. Wild ist im grellen Scheinwerferlicht schnell orientierungslos und reagiert panisch.
Auf den Hintermann achten! Bei Kleinwild wie Hase und Fuchs wird oft geraten, nur zu bremsen, wenn kein Auffahrunfall droht.
Kontrolle über den Wagen behalten! Damit eine unvermeidbare Kollision nicht tödlich endet: Weichen Sie nicht unkontrolliert aus! Halten Sie das Lenkrad fest, fahren Sie weiter geradeaus und bremsen Sie. Baumunfälle oder Zusammenstöße mit dem Gegenverkehr sind für gewöhnlich auch nicht versichert.